Das Burgenland beheimatet glücklicherweise zum Einen innovative Windparks, welche den Stand der Technik in den letzten Jahren stetig neu definiert haben und zum Anderen den weltweit anerkannten Bioenergiecluster Güssing, wo Biomasse hocheffizient in flüssige Treibstoffe umgewandelt wird.
Die Kopplung beider Verfahren führt zu einer perfekten Symbiose für die Modellregion Burgenland. Als eines der zahlreichen Ergebnisse des Projektes wurde die ideale Größe einer Demonstrationsanlage mit ca. 50 MW ermittelt. Baut man 4 solcher Anlagen, dann kann man so viel Diesel erzeugen, wie alle PKW des Burgenlandes gemeinsam benötigen. Mit einem Schlag wäre also das Burgenland nicht nur energieautark im Stromsektor, sondern auch im privaten Dieselsektor.
Die beiden Abbildungen veranschaulichen diese Situation. Verbindet man 4 Biomasseanlagen mit einer Gesamtleistung von 211 MW mit Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 141 MW, dann kann man alle Diesel-PKW des Burgenlandes mit Treibstoff aus 100% erneuerbaren Energieträgern versorgen. Ein Fünftel würde dabei aus Windenergie und der Rest aus Biomasse erzeugt, wie die rechte Abbildung zeigt.
Auch in Bezug auf die Gegebenheiten im Burgenland ist diese Lösung realistischerweise kurzfristig umsetzbar. Die Leistung der zu installierenden Biomasseanlagen ist nur etwas größer, als die aktuell im Burgenland in Betrieb befindlichen Anlagen, bei denen in den nächsten Jahren der Einspeisetarif ausläuft, oder bereits ausgelaufen ist. Im Bereich Windenergie entspricht die erforderliche Leistung 28% der aktuell installierten Spitzenleistung, ist also die willkommene Rettung für Windparks, deren Einspeisetarif in den nächsten Jahren endet.
Systemtechnisch gesehen kommt diese Technologie zur genau richtigen Zeit auf den Markt. Mit dem Winddiesel Verfahren kann kurzfristig eine signifikante Menge an erneuerbaren Treibstoff erzeugt werden, was im Sinne des Pariser Abkommens dringend nötig ist. Gleichzeitig ergänzt sich diese Option perfekt mit den Entwicklungen im Strombereich, wie das Beispiel der Mobilität zeigt. Setzt sich etwa die E-Mobilität in den nächsten Jahren durch, dann kann mit den verbleibenden Kapazitäten der gesamte PKW Verkehr mit Treibstoff versorgt werden und die wertvollen erneuerbaren Treibstoffe können für den Schwer- oder Flugverkehr genutzt werden. Falls sich andere Entwicklungen ergeben ist die gegenständliche Technologie in der Lage sich diesen Gegebenheiten anzupassen.
Im Rahmen des Projektes wurden Standorte in ganz Europa gesucht und die Rahmenbedingungen untersucht. Die folgende Darstellung gibt einen Eindruck über die Zusammenhänge und die aktuelle Situation.
Details sind dem Endbericht Standortsuche zu entnehmen. Es konnte eine klare Empfehlung für einen Standort im Nordburgenland ausgesprochen werden.